Mittwoch, 3. Mai 2017

Offener Brief an Herrn L. nach einer beiläufigen Begegnung

anlässlich unserer ungeplanten Begegnung am 02. Mai 2017

"Frau Wendt, Sie begeben sich auf dünnes Eis!*"
--> und Sie retten mich dann, falls ich einbreche?

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Sehr geehrter Herr L.!

Ich möchte hier für Sie und meine Leserschaft sowie für meinen Begleiter gestern zusammenfassen, was sich ereignet hat - als eine Art "öffentliches Protokoll".

Hinweis: Da wir uns nicht im Vertrauen oder unter der Zusicherung von (gegenseitiger) Vertraulichkeit (vor)gestern auf dem Gang des Jobcenters Pankow begegnet sind, müssen Sie damit leben, dass ich über diese Dinge in der Öffentlichkeit berichte.

Genau wie mit den Sanktionsvorgängen gilt für mich im ÜBERTRAGENEN (!!) Sinne: "man zerrt mich nicht in einen dunklen Keller, um mir heimlich Gewalt anzutun und geht dann ungesehen vondannen" - was sich an mir vollzieht, wird (öffentlich) sichtbar. Ich entschuldige nicht die Taten und Umstände, die mich verfassungs-, völkerrechts- und vor allem menschenrechtswidrig sanktionieren (lassen), auch wenn ich die Lage der Sanktionierenden bedingt nachfühlen und nachvollziehen kann. Wo es keinen absoluten Zwang gibt zu sanktionieren oder abweisend zu sein, sondern mindestens einen Spielraum, sind Sie bzw. Ihre Kollegen immer auch persönlich in der Verantwortung!


Vorab:

Ich hatte am 2. Mai gegen Mittag (12:30) einen Termin in der Leistungsabteilung (Team 755) im Jobcenter Berlin Pankow, um dort meine EKS (Einkommenserklärung für den vergangenen Bewilligungsabschnitt) abzugeben. Mir war auch kurzfristig mitgeteilt worden in einem anonymen Brief vom Jobcenter, dass ich mir dort die Lebensmittelgutscheine in Höhe von 63 EUR abholen könnte.
 
Ich hatte allerdings keine genaue Kenntnis, wo das besagte Leistungsteam ansässig ist und wo die Zimmertür des zuständigen Mitarbeiters sich befand.
Dunkel erinnerte ich mich - offensichtlich irriger Weise - dass Team 755 ganz in der Nähe, aber zumindest auf der Etage der Arbeitsvermittlung säße, in der auch Sie tätig sind.


Zum GESCHEHEN

Ich suchte gemeinsam mit meinem Begleiter, den ich als Beistand  für den Termin in 755 mitgebracht hatte, den Gang ab und ging durch die mittäglich ruhigen Gänge, wo nur vereinzelt Gespräche zu hören waren.
Team 755 konnte ich nicht entdecken, aber immerhin schon Team 753... ich dachte ich müsste fast da sein. Da kamen mein Begleiter und ich an Ihrem Zimmer vorbei, woran ich schnell vorbeilief, weil Sie nicht die Leistungsabteilung sind ;-)
Ihre Zimmertür stand als einzige weit und breit sperrangelweit offen und so nutzte mein Begleiter die Gelegenheit, Sie nach dem Weg zu fragen.
Ich hörte während ich den Rest des Ganges absuchte, Ihr Gespräch.
Mein Begleiter entschuldigte sich höflich in charmant-sachlicher Art und bekam von Ihnen grußlos die Ansage, er solle heruntergehen zum Empfangstresen [Anm.: welcher diametral entgegengesetzt im Haus liegt, was also viele Treppen/Fahrtwege und Gehminuten bedeutet, wenn man keinen Dauerlauf macht]. Mein Begleiter fragte konkretisiert, ob Sie ihm nicht helfen könnten.
Darauf gaben Sie an, das "nicht so genau" zu wissen.
"Ungefähr?"
"Dann laufen Sie den Weg umsonst."
Mein Begleiter wollte aber nicht umsonst den Weg herunterlaufen zum Tresen, sondern lieber umsonst in die vermutlich nur leicht falsche Richtung laufen und dort mit mir suchen oder sich erneut durchfragen. Er deutete das auch an.
Sie reagierten mit nunmehr etwas unfreundlichem Tonfall, dass Sie das nichtsagen würden und er zum Empfang runtergehen solle.
Da mein Begleiter allerdings schon wusste, dass Sie einmal mein Vermittler gewesen waren und mit Sicherheit auch "mein" Leistungsteam kennen müssten, insistierte er mit der Frage:
"Wissen Sie es nicht oder wollen Sie es mir nicht sagen?"
Daraufhin sagten Sie nicht etwa, dass Sie jetzt Ihre Ruhe bräuchten oder etwas anderes, sondern konterten mit einer von Verärgerung gezeichneten Stimmlage: "Suchen Sie Streit?"
Das war eine eindeutige Unterstellung. Doch mein Begleiter gab an, keinen Ärger zu suchen und verabschiedete sich. Er winkte mich heran und ich kam ihm vom Ende des Gangs entgegen, um auf eigene Faust auf der gegenüberliegenden Seite des Gebäudes zu suchen.


In dem Moment sah ich Sie aus dem Raum treten und meinem Beistand hinterherlaufen.
Sie hielten ihn an, obwohl dieser sich bereits verabschiedet und auf Ihre Hilfe verzichtet hatte.
Sie fragten ihn, ob oder warum er Sie provozieren wolle.
Er fragte, ob denn schon seine Fragen (nach dem Weg) eine Provokation darstellen würden.
Darauf fragten Sie in harsch-verlangendem Tonfall, ob er Kunde des Hauses sei.
Mein Begleiter wollte dazu keine Angabe machen, denn dies täte schließlich nichts zur Sache, wenn er nur einen Weg erfragen wolle. Wäre Ihre Frage reine Neugier oder aus Hilfbereitschaft, hätten Sie ihn sicher nicht mehr oder minder vorwurfsvoll angeschimpft?!
[Anmerkung: wenn ich auf nach einer Straße frage, fragt mich auch keiner, ob ich dort bestimmte Anwohner kenne... auch in anderen (Bürger)ämtern habe ich schon nach Wegen gefragt und freundliche Hilfen oder höfliche Entschuldigungen von den Mitarbeitenden gehört - nie eine direktive, unfreundlich klingende Aussage wie "Gehen Sie aber runter zum Empfang!"]


Da mein Begleiter sich nun meines Eindrucks nach seinerseits bedrängt zu fühlen schien, entschloss ich mich, nicht wortlos an der Szene vorbeizugehen, sondern hakte ein, dass ich eigentlich diejenige sei, die zu Team 755 wolle.
Sie gaben unverzüglich an, mir, aber mir allein, den Weg zu beschreiben und   schicken im selben Atemzug in parolenartiger Ansage meinen Begleiter weg, drohten ihm sogar mit einem Hausverbot (!), als dieser feststellte, dass Sie mir den Weg offensichtlich beschreiben KONNTEN.
Nun, das konnten Sie entgegen Ihrer anfänglichen Behauptung auch sehr gut!
Sie haben mir sehr freundlich und einprägsam erklärt, wie ich den Bereich fände, dass ich es danach auf Anhieb gefunden habe ;-))))
Ich bedankte mich, wies aber darauf hin, dass ich Ihr Verhalten gegenüber meinem Beistand nicht korrekt fände. Daraufhin beklagten Sie sich, dass er sie habe provozieren wollen.
Ich konnte kein Fehlverhalten meines Begleiters erkennen und stellte zur Diskussion, ob es nicht vielleicht so sei, dass Sie sich recht schnell von etwas provoziert fühlen.
Daraufhin fuhren Sie mich bedrohlich an, ich würde mich "auf ganz dünnem Eis bewegen".
Sie erklärten aber nichts weiteres dazu und ich hakte nicht nach. Vielmehr wollte ich mich zum Abschied die spontane Begegnungn nutzend nochmal persönlich bedanken und zeigte Ihnen den SAnktionsbeleg an meiner Jacke, den ich durch Ihre Initiative erhalten hatte.
Ich schaute Sie sehr freundlich an und sagte danke für Ihren Schmuck und machte mich auf den Weg.
Darauf riefen Sie mir sinngemäß nach, als wären Sie völlig "geladen": "Wir sprechen uns noch bei anderer Gelegenheit!"
Auch das klang wie eine Drohung.
Da Sie nicht mehr mein Arbeitsvermittler sind und auch an meinen privaten Angeboten einer Mediation oder Geschäftspartnerschaft keine Interesse gezeigt hatten sowie auch zu den noch offenen Anträgen und Fragen mit mir nicht die Konversation gesucht haben, ging ich davon aus, dass dem nicht so sei und stellte abschließend fragend in den Raum: "ich denke wir reden gar nicht mehr?!"
Darauf kam nichts mehr.
Ich ging dann wie gesagt meinen Termin erledigen begleitet von meinem Begleiter.
Die Frau in er Leistungsabteilung war zwar nicht der von mir erwartete Herr R., aber sie war freundlich - zu mir und zu meinem Begleiter und alles lief reibungslos.

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Nachtrag und Fragen:

Lieber Herr L. - ich habe Sie wegen der inhaltlichen Intensität unserer Kontakte und aufgrund der Bedeutung der Grundsatzfragen für mein Leben tief in mein Herz geschlossen, auch wenn Sie mir vom mir bisher gezeigten Wesen her nicht sonderlich sympatisch erscheinen.
Sie sind mir nicht gleichgültig und auch nicht unbedeutend, weil wir hier über ein mir am Herzen liegendes GRUNDSATZTHEMA verbunden sind, auch wenn ich die mir durch Sie erlebbare Gehorsamskultur tief verurteile und mit allen mir möglichen Mitteln dagegen vorgehe.
Ich schätze Sie ganz gleich was meine geneigten LeserInnen zur Stärkung meiner Position mir (über Sie) sagen, als einen besonderen Menschen, der mich so "fordert", die eigene Entwicklung sichtbar zu machen, die ich jahrelang innerlich und als Fürsprecher für Freunde und Prinzipien üben konnte!


Nun gestatten Sie ein paar weitere Anmerkungen:


Wenn ich mich als Bewerberin mit ähnlicher Offenheit, Höflichkeit und ähnlichem Interesse, (potentiellen) Arbeitgebern gegenüber verhalte wie Sie mir oder jetzt gerade meinem Beistand gegenüber, was sollte dann geschehen?
Oder wenn ich - in den Diensten eines Arbeitgebers - in ähnlichen Äußerungen und mit ähnlicher Einstellung wie Sie den "Kunden" begegne - dann habe ich das von Ihnen gelernt bzw. bestätigt bekommen, dass das legitimer üblicher Umgang sei ;-))))
Sie haben damals bei unserem ersten Treffen im September '16, als Sie mich schon abweisen wollten wegen meiner 3 Beistandsmenschen, gefragt: "Herr L., wollen Sie mich überhaupt kennenlernen?"
Darauf sagten Sie (und geben das sogar in Ihrer Version des Protokolls an): "Ein Beratungsgespräch ist sogar vorgesehen!"
Das mag sachlich völlig korrekt sein und ich schätze solche Aufrichtigkeit. Eigenmotiviation? Interesse am Kunden? Würde man das so "bewerten wie bei mir", wären Sie vermutlich (bei Herrn M.) durchgefallen...
Ebenso ehrlich und innere Distanzierung aufzeigend äußerte es die gute Frau L im August 2015.
FriGGa W.: "Wollen Sie mich kennenlernen?"
Frau L.: "Sie sind mir zugeteilt worden und ich muss Sie einladen und beraten."
Sehr schön, ich liebe diese Frau für diese deutliche Aussage - wenn das ehrlich ist, sollte jeder Mensch das ehrlich sagen dürfen wie Frau L.!!!

Lieber Herr L. - ich empfinde Ihr Verhalten mehr als FRAGWÜRDIG.
Es ist ABSURD und lässt allerhand hier nicht zu äußernde Hypothesen zu, was dazu führt, dass Sie so reagieren, wenn jemand nach dem Weg fragt. Dass Sie ganz bewusst, obwohl Sie den Weg in- und auswendig kennen, wie sich später ja zeigte, ihn abweisen und ganz nach unten zurück schicken, obwohl das die ungünstigste Richtung gewesen wäre... dann auch noch mit einem Hausverbot zu drohen, obwohl er Sie ja offenbar durchschaut hatte und freiwillig in der Gewissheit, von Ihnen keine Hilfe zu bekommen, von Ihnen fortging, schlägt dem Fass die Krone ins Gesicht.

Ich werde jetzt diesbezüglich von mir aus KEINE weiteren Schritte gegen Sie einleiten - aber unterstützen, falls mein Begleiter dies tun möchte.
Ich teile Ihnen mit, dass ich auch Ihre unsachlich-diffusen Äußerungen vom "dünnen Eis" und "wir sprechen uns noch" ohne das weiter zu erläutern, aus Sicht eines Behördenmitarbeiters anmaßend finde, Ihnen das aber ebenfalls nicht anlasten werde. Wenn Sie schon nicht humorvoll oder sachlich äußern können, was Ihnen auf dem Herzen liegt, ihre Empörung über andere Dinge nicht postalisch oder per E-Mail an mich richten können, egal ob Sie privat, geschäftlich oder im Zuge der Jobcentervorgänge mit mir eine Aussprache etc. anstreben.
Ich entschuldige mich dafür, dass ich auf der Welt bin und Ihnen offensichtlich ein Dorn im Auge oder eine Beleidigung für Ihr Weltbild oder sonst etwas anderes Kränkendes.
Es tut mir wahnsinnig leid, dass es so verkrampft zugeht, obwohl ich Sie doch durch die tiefe der Dimension, in die Sie mich im Jobcenter gebracht haben und weswegen ich an einer Stelle akupunktieren kann, an der ich zuvor nur Zuschauerin war, recht gern habe und Ihnen persönlich Ihre Sanktionsobliegenheiten oder gar Sanktionsfreuden  alle verzeihe, auch wenn ich juristisch klar dagegen vorgehe - ich lasse Sie nicht zu meinem Feind werden und biete immer an, sich mit mir und allen anderen Menschen zu solidarisieren. Ich wünsche Ihnen alles Gute, auf dass Sie immer gut schlafen können und die (ungewollten) Ablenkungen, die Sie auf Ihrer Arbeit erleben, am Ende positive Impulse für Ihre Entwicklung bringen werden.

Ich grüße Sie von Herzen ohne auf Kritik zu verzichten,

Ihre FriGGa W.

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*Zum Nachtrag noch ein paar Bilder, die mir heute (13.05.2017) in den Sinn kamen:

-->Ich soll aufpassen, weil ich "auf dünnem Eis stehe"? 
Dünnes Eis schmilzt schneller als dickes - und Reibung erzeugt Wärme, die das Auftauen beschleunigt ;-)
Und vor allem kann man dann keinen mehr auf's Glatteis führen, wenn endlich alles fließt ;-)))
Herr L., Sie tragen (mit SGB-II) einen großen Kühlschrank mit sich herum, doch der erzeugt weniger Eis in sich, als er Eis in der Außenwelt durch die Abwärme auftaut ;-) 

4 Kommentare:

  1. Es gibt in den Jobcentern einen psychologischen Eignungstest. Dieser Eignungstest der Arbeitsagentur hat ein bestimmtes Ziel: Es soll die Eignung der Testperson für einen bestimmten Beruf untersucht werden. Bei der Beurteilung der Eignung wird getestet, ob die Testperson über die für einen Beruf erforderlichen Fähigkeiten, Kenntnisse und Fertigkeiten verfügt. Weiterhin werden bei diesem speziellen Eignungstest die Interessen, Ziele und die Lebensorientierung der Testperson berücksichtigt. Danach wird ein Gutachten erstellt, ob diese sich mit dem gewünschten Beruf decken.

    Wohlgemerkt, dieser Eignungstest ist nicht für zukünftige Arbeitsvermittler entwickelt worden, um zu testen ob die Anwärter in einem Jobcenter überhaupt fähig sind mit Arbeitslosen vernünftig umzugehen, sondern mit dem Eignungstest sollen passende Stellenangebote für den Arbeitsuchenden auf der anderen Seite des Jobcenterschreibtisches ermittelt werden. Vielleicht hätte man bei Herrn L. so einen Test auch einmal machen sollen, dann würde dieser Mensch sicherlich nicht in einem Jobcenter arbeiten.

    Vielleicht bin ich aber auch auf dem Holzweg und die Bundesagentur für Arbeit sucht gerade solche Menschen, die so gestrickt sind wie Herr L. In jedem andern Job, wo man mit Menschen umgehen muss, wäre ein Herr L. wohl schon vor die Tür gesetzt worden, aber im Jobcenter Pankow - vielleicht sogar in sämtlichen Jobcentern Deutschland - sucht man scheinbar gerade diese Art von Menschen. "Arbeitsvermittler" die sicherlich auch gerne einmal einen Schlagstock einsetzen würden um ALG II Bezieher ihren Hass auf diesen erbärmlichen Job - der sich auch noch Arbeitsvermittler nennt, obwohl es nur noch Sanktionen zu vermitteln gibt - und den mißliebigen Jobcenter-"Kunden" zu zeigen.

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  2. "... dass ich mir dort die Lebensmittelgutscheine in Höhe von 63 EUR abholen könnte."

    63 Euro bekommt Frigga W. also jetzt in Form von Lebensmittelgutscheinen von den 60% sanktioniertem Geld vom Jobcenter zurück. Da soll noch mal einer sagen, dass die Jobcenter sich in Deutschland nicht um Hartz IV Bezieher kümmern - die sie natürlich erst in diese prekäre Situation gebracht haben.

    Vielleicht sollte man Hartz IV Beziehern aber überhaupt kein Geld mehr geben, sondern das mit den "Tafeln in Deutschland" (Tafel ist die Bezeichnung für gemeinnützige Hilfsorganisationen, die Lebensmittel, welche im Wirtschaftskreislauf nicht mehr verwendet und ansonsten vernichtet werden würden, an Bedürftige verteilen oder gegen geringes Entgelt abgeben) noch weiter ausbauen. Vielleicht mit Suppenküchen und Armenspeisung, dann kann sich der Staat das ALG-II-Geld auch noch sparen. Warum sollte man den Hartz IV Empfängern Geld geben, wenn die sich doch die Essensreste auch aus den Mülleimern der Reichen holen können? Die Lebensmittelindustrie kann sich außerdem noch die Kosten der Entsorgung sparen, denn Lebensmittel die nicht mehr verkehrsfähig sind weil das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten wurde, kann man doch an die armen Schlucker weitergeben, die ohnehin schon alle nicht mehr so richtig gesund sind, weil eine Krankenversicherung heutzutage nur noch das Nötigste abdeckt, aber man für einen Rundumschutz (IGel = Individuelle Gesundheitsleistungen) natürlich zur Champagnergesellschaft gehören müsste. Viele arme Menschen haben ohnehin schon keine Krankenversicherung mehr, folglich macht es dann auch nichts mehr, wenn diese ausgestoßenen Menschen abgelaufene Lebensmittel essen. Wenn man in der Suppenküche die Suppe oder den Eintopf kräftig würzt, dann merken die dort anstehenden Menschen den Geruch von faulenden Gemüse oder Fleisch auch nicht und Botulismus durch verdorbenes Fleisch kann die Anzahl der "überflüssigen Fresser" auch überschaubar halten.

    Ja, so sieht bei uns wohl bald wirklich "soziale Gerechtigkeit" aus. Aber keine Angst, denn Gerechtigkeit erfahren Hartz IV Bezieher schon bald in den Jobcentern, denn die Jobcentermitarbeiter machen jetzt gegen ihren eigenen Arbeitsplatz mobil. Herr L.: "Wir sprechen uns noch bei anderer Gelegenheit!" – Herr L. meinte damit sicherlich, dass er und andere JC-Mitarbeiter sich jetzt auf die Seite der Hartz IV Bezieher stellen um dieses menschenverachtende System endlich auch zu bekämpfen und darüber wolle er dann demnächst einmal mit Frigga in Ruhe sprechen, um mit ihr einen gemeinsamen Schlachtplan auszuarbeiten - oder habe ich den Satz von Herrn L. falsch interpretiert?

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    1. Deine Fleisch-Gammel-Szenarien gibt es doch jetzt schon. Auch außerhalb des Themas SGB-II-Bezug.
      Und: die tafelnahen Hartz-Läden frieren verfallsdatumüberschrittene Fleischprodukte ein, der Haltbarkeit wegen... auch dass solche Läden das VERKAUFEN - abgelaufene Lebensmittel DARF man nicht verkaufen... bei frischem Obst und Gemüse sieht jeder mit den Augen, was noch gut ist - bei allem anderen zubereiteten muss man sich auf die NAse verlassen... sie schreiben (sinngemäß! Worte nicht auf die Goldwaage legen bitte) ran:
      "für den Verzehr der Lebensmittel wird keine Haftung übernommen". Die Preise sind willkürlich. meine Obdachlose Freundin hat mal für ein Bund Spargel 2,50 zahlen sollen - weil sie keinen HArtzbescheid vorgezeigt hatte (ohne Hartzbescheid oder Wohngeldbescheid soll man da nicht einkaufen - also wer noch weniger hat, bekommt auch da nix).

      Eigentlich müssten sie das Essen als "Kunstwerk" verkaufen oder sagen: "Ab einer Spende von..." dürfen Sie sich hier im Lager umsehen und sich etwas mitnehmen..." statt dessen kassieren sie es wie im Supermarkt an einer Kasse ab. Sind 3/4 der Bohnen verfault, kann man sie natürlich nicht reklamieren. Der Einkäufer ist ein Spender. Es ist sehr aufwändig organsiert mit Abholfahrern, die Fahrten übernehmen diese Vereine... Daher brauchen sie Geld genau wie für die Miete der Läden und ob die ehrenamtlichen ne Aufwandsentschädigung bekommen oder sogar Angestellte sind?

      Wie einfach es doch wäre, all das nicht mehr verkäufliche Essen ABENDS vor die Supermärkte zu stellen, was bis zum Betriebsbeginn nicht DORT abgeholt wurde von Anwohnenden oder Passanten egal welcher Einkommenslage, kommt auf den Müll (oder wird von den Frühdienst-Mitarbeitern privat einkassiert).

      All solches, wie in anderen Ländern schon gängig und möglich, soll aber nicht verschleiern, dass JEDEr ein Grundrecht auf frische und möglichst ökologisch erzeugte Lebensmittel hat, wenn wir es weiter denken auch ein Recht, möglichst an jeder Stelle in den Produktionsprozess eintauchen zu können... Arbeitsteilung und Sozialsystem müssen zu Vereinfachung führen und mehr Entlastung für alle, nicht zu Zwang und Abhängigkeit, weil de facto niemand (besitzloses) mehr sein eigenes Essen (ohne eigenes Land) anbauen kann...

      Wenn ich an's Essen denke:
      Schenken und teilen... ;-)

      Ich kann Herrn L. und seine Kollegen ja auf eine fette Sause von den Gutscheinen einladen ;-)

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    2. "Und: die tafelnahen Hartz-Läden frieren verfallsdatumüberschrittene Fleischprodukte ein, der Haltbarkeit wegen ... " - Das bedeutet also, dass das Gesundheitsamt bei Hartz-Läden nicht so genau hinschaut, oder sagen wir lieber, überhaupt nicht hinschaut.

      Dann war ich ja gar nicht so weit von der Realität entfernt, mit dem was ich geschrieben hatte: "Wenn man in der Suppenküche die Suppe oder den Eintopf kräftig würzt, dann merken die dort anstehenden Menschen den Geruch von faulenden Gemüse oder Fleisch auch nicht und Botulismus durch verdorbenes Fleisch kann die Anzahl der "überflüssigen Fresser" auch überschaubar halten."

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