Hallo Welt,
die "Welt der Reichsbürger" titelt das zdf eine sog. "Doku" über Reichsbürger - unterteilt in Aussteiger, Träumer und Extremisten...
und in diesem Kontext erscheint ein mehr als stark verkürztes "Interview" mit zwei parteilosen Direktkandidaten - das überwiegend durch Kommentare aus dem Off unterlegt ist:
http://bewerbungstrainingfuerdenbundestag.blogspot.com/2017/12/reichsburgerdoku-sind-anarchisten-nicht.html
Den Namen des einen zur BUNDESTAGSWAHL Angetretenen konnten sie nichtmal richtig benennen... was dann wohl ein Ausdruck fundierter Recherchegründlichkeit sein muss ;-)
immerhin ist nach ca. 35 oder 36 Minuten sein schöner Satz "Mutter Natur hat Vater Staat gar nicht vorgesehen" dabei und wer den gehört hat, der möge den Nachhall dazu in sich spüren bevor er den Rest der sog. "Doku" inkl. der scheinbaren Gleichsetzung aller in sich schluckt.
"Sie seien zwar alle unterschiedlich," auf "Links oder Rechts" käme es nicht an - sie sind "Querfront" - dabei sind es doch nur Staaten, die Leute an eine Front schicken können - wow - so einfach wird man mal eben selber zu etwas staatsgleichem "geadelt" - wenn auch gemeinsam mit Nazis - was macht das schon - das Wort wird sowieso inflationär gebraucht, wieso nicht auch mal für Michael Fielsch oder FriGGa Wendt? Schließlich sind diese beiden ja auch nur Schmarotzer und Taugenichtse und die Idee des BGE muss Ausdruck Sozialer Kälte bzw. "sozialen Egoismusses" sein - der im Schlusswort der "Doku" das Fazit abrundet.
Nun - nichtmal zum köstlichen Verriss haben sie hier Talent - denn das kann ich selber viel besser und viel schöner ;-) *Arroganz off*
Sehr geehrte Frau Dick und Herr Fromm als Verantwortliche - ist Ihnen eigentlich schonmal in den Sinn gekommen, dass die Bezeichnung "Menschenrechtler" für unsere Wahlkampagne treffender wäre (wenn Selbstbezeichnungen wie "Spiegelhalter", "Hyperaktive Taugenichtse" oder "Satiriker" nicht im Fokus stehen sollen) als das ausgemachte Unwort REICHSbürger?
In wie weit das jetzt strafrechtliche Konsequenzen für das ZDF hat, so salopp mal eben "Anarchisten" generalisierend als Reichsbürger schon in der Überschrift zu betiteln, wird sich zeigen...
wer weiß was der eine oder andere Anarchist jetzt denkt, wenn er das liest...
Der etwas länger porträtierte "Löwenherz" hatte ein anderes Projekt, über das er berichten wollte - offenbar fehlt auch das in dem Zusammenschnitt...
Löwenherz
hat hier ja auch schonmal kommentiert im Blog - auch ein wie ich ihn
kennenlernte freidenkerisches Wesen, das über sich keinen Herrn und
unter sich keine Sklaven braucht.
Ganz klar ein "Reichsbürger" - was sonst?!
Wer nicht das
Gefängnis in sich trägt (sondern im Außen bereit ist da reingesteckt zu
werden statt sich innerlich selber zu konditionieren), muss dann wohl
ein "Reichsbürger" sein?!
Das zeigt, wie wenig Tiefe
und Ernst oder auch BERECHTIGUNG einer HINTERFRAGUNG beigemessen wird, einer Qualität, die "der
mündige Bürger", das Ideal der bundesdeutschen Demokratie, erfüllen
sollte - in deren Licht er aufwachsen sollte...
irgendwann in der bundesdeutschen Vorwendezeit...
in
den Köpfen des Bürgertums existieren bis heute "Bürger" und keine
Menschen - Konstruktionen mit Titeln und Machtapparaten - wo aber der
"Bürger" selber sich seines grundgesetzlichen Apparates an Methoden und
Instrumenten bedient oder gar auf noch tieferer Ebene als Freigeist
hinterfragt, reagiert das "aufklärerische TV" mit solchen "Dokus"...
Wer ist denn überhaupt der Staat - das wird da gar nicht gefragt.
Ich habe darüber gesprochen... Michael ebenfalls... und er hat die ungerechtigkeits-verhaltensmatrix.de sowie weltrettung-durch-therapie.de vorgestellt.
Artikel 20 GG fällt auch nicht - zumindest kann ich die Passage des Interviews nicht entdecken, in der ich darüber gesprochen habe...
gut, die waren vermutlich so lange damit beschäftigt, einen einzigen Satz von mir zu finden, der nicht eine WEBSITEBENENNUNG enthielt, dass sie dann den der Grundlagenforscherin in mir nahmen: "wenn ich etwas verändern will, muss ich auch an die Grenzen des Systems gehen und Dinge in Frage stellen..."
Anderer Punkt zur Doku - sie erdreistet sich dann auch noch von (weltweiten) historischen "Freiheitskämpfen" zu berichten - mit Fokus nur auf WEISSE
Menschen, die eigens erst das VERSKLAVEN von Menschen erfunden haben...
wie kann eine ernstgemeinte Doku in diesem Zusammenhang die freiheitliche Bewegung der Schwarzen vergessen zu erwähnen?!
Und wo ist der Staat als Konzept selber mit seinem Rechtspositivismus?
Sehr geehrte Frau Galina Dick, FOCAULT an dieser Stelle oder Rosa Luxemburg in welche Ihrer Schubladen fielen die?
Nun - ICH nenne nicht das gesamte ZDF eine LÜGENPRESSE, nur weil SIE da offenbar sehr unsauber sind in Ihrer Begriffswahl!*
Ich habe mit einem engagierten zdf-Reporter auch schon andere Begegnungen gehabt - und das immerhin unmittalbar nützlich im Vorfled der Wahl...
Als Ursache weiteren "Zulaufs zur Reichsbürgerszene" wird im Fazit "sozialer Egoismus" benannt - wo aber der Rahmen beleuchtet, der genau diesen gesetzlich vorgibt?
Mal aus anderer Quelle Margitta Heinecke, Gründungscoach mit ihrem Tipp an Selbständige, damit diese auf dem Markt eine Chance haben:
"Soziales Denken ausschalten, Ellenbogen einsetzen"
Oder der neoliberalistische Geist:
"Alles, was Geld bringt, ist Arbeit (auch im Sinne von SGB-II)."
Meine Oma - vor und nach der Wende sah sie auf der Ostseite der Republik gern zdf - hätte wohl als Fazit abgegeben:
"Nirgends geht es verrückter zu als auf der Welt."
Nun ja - wer Verstand hat, wird sehen, dass Leute, die BGE FÜR ALLE fordern, keine "Reichsbürger" sind- aber ggf. mag das zdf (mit oder ohne gerichtliche Nachhilfe) sich ein wenig gewählter und angebrachter ausdrücken.
Hätten sie ein FORUM unmittelbar unter dem FILM freigeschaltet, wäre das auch noch akzeptabel.
Übrigens:
Zur Wirkungsweise der SCHUBLADE Reichsbürger habe ich auf meinem Blog schon andere Artikel veröffentlicht:
Fragender Bürger wird als Reichsbürger diffamiert:
http://gerichtsverfahrenundklageprozesse.blogspot.com/2017/03/verfassungsschutz-diffamiert-fragenden.html
Zur immerwiederkehrenden Frage nach den Reichsbürgern:
http://gerichtsverfahrenundklageprozesse.blogspot.com/2017/02/zur-immerwiederkehrenden-frage-nach-den.html
*Hintergrund dieser Kritik in Gleichnissen:
Das zdf bzw. die Auftragsjournalisten machen verbildlicht folgenden FEHLER:
sie schreiben sich auf die Agenda "Doku über Pilze" und suchen unter diesem vermeintlichen Motto Pilzexemplare in Wald und Feld und in feuchten Gebäuden.
Eigentlich wollen sie aber NUR über Schimmelpilze berichten.
Bzw. finden sie es schick, auch Steinpilze und Maronen "Schimmel" zu nennen statt PILZE, die man dann in Speisepilze, Röhrlinge, Schimmelpilze, Schleimpilze etc. nach unterschiedlichen Kriterien unterscheiden kann.
Die "Forscherfrage" ist dann so formuliert, dass sie eigentlich gar keinen RAUM mehr für MARONEN, TÄUBLINGE oder CHAMPIGNONS lässt - sie lautet:
"wieso ist Schimmel so gefährlich für den MEnschen".
Wenn man es wohlwollend sagt. Im Fall DIESER Doku würde die Frage eher eine gewisse "Versündigung" und "Kriminalität" beschreibend:
"Wieso bringen Schimmelpilze Menschen um und schädigen Menschen" - als wäre es das Wesen des Schimmels, absichtlich gegen Menschen vorzugehen.
Seltsamerweise tauchen dann aber überall Leute aus der Kategorie PILZ auf und werden nicht als PILZE betitelt, sondern alle als SCHIMMEL.
Jemand, der den "Bericht" sieht, wird dann die ganze Zeit auch beim Betrachten von Champignons oder Steinpilzen einen Schimmelpilzgeschmack verspüren.
Ungiftiger Käseschimmel wird ebenfalls völlig ignoriert.
Bierhefe? Kein Thema in einer "bunten Doku über Pilze gleichgesetzt mit Schimmel" - auch dann nicht, wenn der Steinpilz, der porträtiert werden sollte, in echt Bierhefe und nichtmal Steinpilz ist...
Nun, als POTPURRI oder COLLAGE - als künstlerische Aufarbeitung eines THEMAS aus der (beschränkten) Sicht einer BEOBACHTERIN (die uns für das zdf "interviewt" hat) hat natürlich auch dieses Format absolut DASEINSBERECHTIGUNG - als INSPIRATION, die diese Dame und ihr Team die Welt sieht... nicht aber in Form vorgegebener Wisenschaftlichkeit und Aufklärung.
Da wurden schlichtweg die Begriffen durcheinandergehauen wie im Beispiel mit den Pilzen.
Das erzeugt in mir Gefühle wie wenn ich höre "Wale sind Fische" oder so.
Grusel...
Vor allem, weil es keine Möglichkeit VOR ORT (etwa inder Mediathek) zu einem vertieften DISKURS gibt...
Es bleibt natürlich die Ebene der SATIRE, der unmittelbaren KONFRONTATION des Drehteams mit DIESEN EINDRÜCKEN, das Hoffen darauf, dass Menschen, die differenzieren können, das auch in Bezug auf die Reichsbürgerschublade einsetzen werden, sowie die STRAFANZEIGE (wegen Verdachts der Verleumdung) - in letzterem Fall würde vor allem sichtbar werden "auch vermeintliche Reichsbürger können Rechtsstaat" - wo sie ja auch schon zur Wahl im demokratischen Gefüge antreten konnten ;-)
hier eine Zuschrift des "menschenrechtlers harry" zum Begriff Reichsbürger>>
Hier schreibt der
AntwortenLöschenMenschenrechtler harry
hinsichtlich der konkreten
"Reichsbürger"-Thematik und den dabei immer wieder auftauchenden "Konflikten" (Zuständigkeiten/Definitionen/Abgrenzungen/Formalismen/in-sich-Unstimmigkeiten...) eine
"Geschichtliche Auffrischung:
http://gerichtsverfahrenundklageprozesse.blogspot.com/p/zum-begriff-reichsburger-schreibt-der.html