SEXSHOP-Bewerbungsaufforderung


Ich, FriGGa Wendt, bekam im Frühjahr 2017 von meinem Arbeitsvermittler im Jobcenter Berlin Pankow unter vielen Jobangeboten eines, im Sexshop mich zu bewerben - inkl. "Leistungskürzungsdrohung" (=Rechtsfolgenbelehrung) über 60%:

https://gerichtsverfahrenundklageprozesse.blogspot.com/2017/05/das-heieste-angebot-das-herr-m-mir.html 

[Anmerkung: Der "Erotic-Store Erbeermund" ist nicht nur eine Art "Drogerie" oder "Videothek" mit "Erotikwaren", sondern Teil einer Kette, die Bordelle betreibt. Am Standort, an dem ich mich bewerben sollte, war ein sog. "Erlebniskino" angeschlossen, in welchem "die dort tätigen Damen auf eigene Rechnung Leistungen erbringen".  Berichte im Internet und ein Anwohner vor dem Haus bestätigten den Verdacht, dass es sich "um einen Puff" handeln solle, wo "Gangbangpartys" gefeiert würden usw. - kommerzielle Erniedrigung von Menschen als Sexualobjekten - was man vermutlich eher in den Abendstunden wahrnimmt, nicht wenn man nur die Auslagen im Schaufenster des Ladens anschaut.]

Daraufhin schrieb ich
a) eine Anzeige gegen den Arbeitsvermittler (inzwischen eingestellt - aber neu gestellt gegen Unbekannt) wegen Nötigung
b) eine freche Absagebewerbung an den Laden, die mich selber und Dritte zum Lachen brachte



c) wandte mich an solidarische Gruppen, Juristen und Politiker, die das mitunter aufgriffen (v.a. die LINKE, Team Katja Kipping).
Anfang Juni landete es dann in Zeitungen und strahlte von da aus in Radiosendungen und das TV aus- hier eine Linksammlung dazu.

Die Sache begleitete mich während des (Ab)Wahlkampfes zur Bundestagswahl 2017 - einer innovativen Bewerbungs- und politischen Kunstaktion und stärkte die Aussagekraft meiner Antworten auf systemimmanente Realsatire, z.B.

zu finden auf dieser Seite:
http://bewerbungstrainingfuerdenbundestag.blogspot.com/p/blog-page_6.html

Formal im TV erstattete ein mich nie persönlich angesprochen habender Pressesprecher der Arbeitsagentur die Meldung, dass "ich für diese (unterlassene bzw. "absichtlich versaute") Bewerbung nicht sanktioniert werden würde - das erfuhr ich damals einzig aus dem TV-Beitrag.

Auch erhielt ich nach diversen Jobcenter- und BA-internen Beschwerden und Rundmails ein Entschuldigungsschreiben der Regionaldirektion - nicht jedoch eine Entschuldigung des Arbeitsvermittlers oder seiner unmittelbaren Vorgesetzen, nichtmal vom Geschäftsführer des Hauses o.ä., nur eine gewisse Anteilnahme von der Gleichstellungsbeauftragten des Hauses war dazu erkennbar.

Derweil aber spitzte sich die Lage insgesamt zwischen mir und dem Jobcenter im Sommer 2017 extrem zu.
Die Geschäftsführung hielt starr daran fest, den zuständigen Arbeitsvermittler für mich nicht auszutauschen und dieser lud mich wesentlich öfter ein zu "Meldeterminen" als einer seiner Vorgänger oder später seine Nachfolgerin.
Ich weigerte mich, diesen Mann bereitwillig seine Rolle anerkennend (strukturelle) "Macht" über mich ausüben zu lassen und sprach nicht mit ihm - ich verlangte statt dessen einen offiziellen Wechsel der Zuständigkeit und hätte mich über eine PRIVATE AUSSPRACHE mit dem betreffenden Arbeitsvermittler gefreut, mit dem es bis dato keine persönlichen Spannungen, sondern einzig die strukturelle Gewaltausübung gegeben hatte.
Die menschliche Aussprache mit Arbeitsvermittler M. (der im Internet als ehemaliger Rechtsanwalt auftauchte) passierte bis heute nicht und der Zuständigkeitswechsel geschah dann nach einer Reihe von gehäuften Sanktionen, die mich schon die Zwangsräumungsglocken am Horizont wahrnehmen ließen, als scheinbar "rein organisatorischer Vorgang", der mich aus dem Spezialteam für Selbständige wieder in ein "Basisteam" einsortierte, das nicht spezifisch für Selbständige ausgerichtet ist.**

Es ist blanke Mutmaßung davon auszugehen, dass nun (wegen Medienrummel und Anzeige) "gezielt" ein Sanktionskurs gegen mich gefahren wurde.
Zumindest aber war er intensiver als beim zuvorigen "gestrengen" Arbeitsvermittler und ist für mich erkennbar in der aktenkundlich dokumentierten Art einVersuch, "erzieherisch" auf mich einzuwirken.
So etwa wurde ich nach dem Vorfall im Sommer 2017 mehrfach zu Maßnahmen geschickt, die nichts mit meiner freiberuflichen Tätigkeit als Physikpatin und Lernbegleiterin oder mit meinen Eigenbemühungen hinsichtlich Bundestagswahl zu tun hatten.  Trotz im Vorfeld bekannter guter Gründe oder selbst vom Jobcenter geschaffener Gründe (=fehlende Auskünfte zu Bewerbungsschreibenmodalitäten sowie fehlende Bewerbungskostenübernahmen, unterlassene Diskussion eines mir aufgedrückten, nachträglich gerichtlich für ungültig befundenen, Eingliederungsverwaltungsaktes), wurde ich sehr oft "sanktionsangehört" und auch 4 mal sanktioniert.
Zweimal wegen "Meldeversäumnis", weil ich einmal mit ihm nicht sprach, sondern nur mit seiner Kollegin, das andere Mal, weil ich statt seiner Einladung zu folgen, vor der Tür demonstrierte (und ihn dazu auch einlud, wenn ER wirklich mit mir sprechen wolle!).
 Ich beantragte (als Kompromiss um aufgezwungene und freiwillige "Karriereaktivitäten" zu vereinbaren) in den Sommerferien meines Kindes jede Woche einige Tage Urlaub. Dieser wurde pauschal mit der Begründung verweigert, dass ich in den Sommerferien noch nie viele Honoraraufträge mit Schulen u.ä. gehabt hätte und daher gerade jetzt Vollzeit einer Maßnahme zur Verfügung zu stehen hätte.
Statt "Urlaub" (in dem ich auch nur mal ein paar Tage mit meinem Sohn hätte verreisen können, der ja auch nicht immer Ferien hat), wurde ich erneut nach Bekanntgabe meines Urlaubsantrages in eine Maßnahme geschickt. Diese kam dann nicht zustande, weil sie mit meinen eigenen Aktivitäten und Eigenbewerbungen zur Bundestagswahl nicht vereinbar war - gemeinsam dachten sich eine der Coaches und ich uns aber aus, das Jobcenter zu bitten, die Maßnahme in ein zeitlich und inhaltlich passenderes "Einzelcoaching" umzuwandeln, statt (erfolglos) zu versuchen, mich zum Bewerben von Zeitarbeits-Helfertätigkeiten-Jobs zu befähigen (wo meine "Hindernisse" ja eher in rechtlichen Dingen und meinem existenten Lebenslauf liegen)...
Die STURHEIT, nicht mitzudenken, auf meine kreativen Vorschläge Null einzugehen und nur ein Machtspiel zu machen, zeigt den KURS, den das Jobcenter weder davor noch danach mit mir in dieser Art bisher gefahren ist. Es hat folglich auch nur meinen Widerstand dagegen gestärkt und jeden Restzweifel, dabei andere Prioritäten zu setzen, komplett ausradiert.

Zu allem Überfluss hatte besagter Arbeitsvermittler im Zuge der erteilten Sanktionen (am Ende 180%) verfügt, dass in meinem Fall besonders hart die Sanktionen auszulegen seien - sprich trotz Kind im Haus keine vollständige Mietkostenübernahme - damit ich die Sanktionen trotz faktisch sanktionswirkungsabmildernder Berufstätigkeit besonders scharf spüren sollte. Das ist keine Behauptung, er schrieb das alles in meine Akte, weil ich ein besonderer "Härtefall" sei, der sich vehement den Vorstellungen des Jobcenters verweigert und erwehrt [Veröffentlichung folgt].

Eine Mitarbeiterin der Widerspruchsabteilung schoss dann den Vogel ab und argumentierte, mein Kind könne ja zum Vater ziehen, um sein Recht auf Wohnen sicherzustellen.
Das Zusammenleben mit meinem Kind - mein EIGENES Menschenrecht auf (m)eine Wohnung?
Ich antwortete nicht nur mit vielen Klagen (eigenständig und mit anwaltlicher Hilfe), sondern mit öffentlichen Aktionen vor und nach der Bundestagswahl und nutzte den frei Haus gelieferten Ärger für das Transportieren meiner politischen Meinungsäußerungen und Impulse gnadenlos ;-) Wer den Schaden hat, darf selber spotten.
Dass ich infrastrukturell und finanziell "funktionsfähig" und "arbeitsfähig" blieb, verdanke ich Freunden und meiner eigenen "Vorkasse" von angesammelten Honorarzahlungen, die ich dem Jobcenter noch schulde (worüber es aber auch Rechtsstreite gibt, so dass erstmal gar nichts zurückgezahlt wird) - aber mein Sohn und ich litten darunter, wenig "unbeschwerte Freizeit" zusammen zu genießen in dem Sanktionszeitraum bis das Geld wieder sicher erwartbar zufloss.
Dass das erst wegsanktionierte Geld zunächst im "einstweiligen Rechtsschutz" wieder kam, war nicht selbstverständlich- der Jobcenter-Geschäftsführer höchstpersönlich legte gegen die schon erstinstanzlich genehmigte "aufschiebende Wirkung" der Sanktionen Berufung ein und erst in der 2. Instanz wurde die gegen mich verfügte Sanktionskaskade (aus Formfehlergründen) gestoppt.

Ca. ein Dreivierteljahr später, Mitte 2018, sind alle von dem "Erotikshop-Bewerbungsanbietenden" Arbeitsvermittler verhängten Sanktionen gegen mich gerichtlich gekippt oder vom Jobcenter selber zurückgezogen worden.


FAZIT:
Das Sexshop-"Angebot" selber hat unmittelbar KEINE Sanktion herbeigeführt, aber zu einer Verfestigung der Positionen und Verschärfung der Strategie geführt, die mich in Sanktionen brachte und den Arbeitsvermittler ggf. in eine "Behauptungslage" (was aber nicht nachweisbar ist und behördlicherseits auch abgestritten wurde).
  
Es ist durch diesen Fall und andere, die dann auch sichtbar wurden, eine Anweisung erlassen worden, Stellen im "Verkauf erotischer Waren" nicht mehr mit Rechtsfolgenbelehrungen (=Sanktionsvoraussetzungen) zu unterlegen (wer weiß, wie viele Leute außer mir noch solche Angebote bekommen haben?).



 
Weitere Betrachtungswinkel und Analysen meinerseits zur Thematik
 
Ich habe diverse sexistische Anfeindungen (meist von Unbekannt oder in öffentlichen Kommentaren anderer Internetseitenbetreiber) bekommen, ich sei "prüde" oder "spießig", weil ich nicht im Sexshop arbeiten wollte.
Bester Beweis für meine "spießige und prüde Weltsicht" ist mein Weihnachten 2018 in den Handel gebrachtes frivol-freches Buch: "Hartz 4 You - Liebe Macht Frei"
*LACH* 

Nun, ich habe schlichtweg andere Themen und Aufgaben, als die Verkaufsklavin der schmutzigen und feuchten Träume anderer Geschäftsleute zu sein - ich will auch nicht meiner eigenen Arbeit entrissen unter aufgenötigter Flagge zum Mond fliegen oder mir fremdbestimmt mein Lieblingsessen unter sanktionsaufsicht zubereiten...
Und ich wollte damals auch lieber (als Bundestagsabgeordnete) "ins schmutzige Geschäft Politik" um meiner Geldverdienepflicht genüge zu tun, als mich im Erotikgewerbe zu verdingen - REALSATIRE hält den SPIEGEL hin ;-)

Ich hätte keine Probleme damit, wenn Menschen sich auf Augenhöhe und völlig freibestimmt  mit Erotik Geld verdienen (würden)- aber ich habe ein Problem mit Zwang.  
Ich verachte auch keine Sexarbeiter*innen, die sich damit auf eigenen Entschluss wie andere Leute mit anderer Lohnerwerbsabhängigkeit aus einer Notlage (zu der das ständige Begleichen von Rechnungen für den täglichen Lebensunterhalt genauso gehört wie das Abzahlen von einmaligen Schulden) retten oder schlichtweg "leichtes Geld" mit Mitteln machen wollen, die ihnen zur Verfügung stehen - dann verachte ich schon eher die, die darauf zugreifen, vor allem, wenn sie damit bewusst solche Notlagen unter dem Deckmantel eines "legalen Geschäfts" ausnutzen.
Sexarbeiter*innen, die wirklich GERN ihr Gewerbe betreiben, haben wie jeder andere, der seinen selbstgewählten Platz mit Leben füllt, nicht "Bedauern" oder "geringschätzige Blicke" ob dessen verdient.
Nur leider ist in einem Gesellschaftssystem, das Geldverdienzwänge so tief in sich verankert hat, a priori bei keineR/M Sexarbeiter*in totale Freiwilligkeit vorauszusetzen - wie das bei unbezahltem und unbezahlbarem Sex unter Freund*innen und Partner*innen der Fall ist - und auch da können (vor allem seelische) Abhängigkeiten hineinwirken.
In dieser Gesellschaft werden generell auch Traumjobs zu Pflichten, ohne die man Haus und Hof sehr schnell verlieren kann... um so weniger äußerlich erkennbaren Zwang braucht es, um die Grenzen freiwilliger Sexualität Richtung Zwang in der jeweiligen Situation zu verschieben.
Da Ausnutzung und Zwang, die Perversion "sich zu verkaufen" besonders empfindlich und in Tradition einer jahrtausendealten sexistisch diskriminierenden Kultur stehen, wenn es um "Erotisches" oder "Sex" geht, war mir eine bewusste Demonstration gegen diesen "Vermittlungsversuch" aber besonders wichtig und war auch der einzige, bei dem das öffentlichkeitswirksam solche Wellen schlug.


Es hat auch andere Leute irritiert, dass ich nicht beschämt und getroffen herunterschaute, sondern kess und frech, selber in öbszönen Bildern, auf die gesamte Hartz-IV-Sanktionszwangslage reagierte und sexuell gefärbte sprachliche Gleichnisse und Gedankenbilder teilweise schon zuvor zur Beschreibung von meinen Sanktionserlebnissen benutzte.
Ich habe nicht auf den Sexshop-Job peinlich berührt verzichtet aufgrund einer lustfeindlichen Gesinnung, sondern AUS meiner LEBENS- und SELBSTBESTIMMUNGSLUST heraus mich "saftig" gewehrt gegen Fremdverfügung. Ich habe mich ja dort wie eingangs beschrieben, auch beworben - nur eben auch "völlig enthemmt".

"Wer (so was Schönes als Physikpate) mit Kindern arbeitet, der soll nicht im Sexladen seinen Ruf schädigen oder für seine sonstige Arbeit unbrauchbar werden" - diese Argumentationsschiene hat meine Position der Ablehnung des Jobs gewissermaßen von außen unterstützt. Verfehlt aber den Kern. Auch in den Videos und Zeitungen wird oft nur berichtet oder gezeigt, dass ich mir "diesen Arbeitsplatz" als Kontrast zu meinem sonstigen Arbeitsumfeld nicht vorstellen kann. Der Ekel und die Perversion, die nackte Ausbeutung mitzumachen*  und deren Verwertung den Vorzug geben zu müssen, wird aber selten thematisiert.
*(wer weiß, wie all die Sexprodukte produziert wurden! Ich sollte zwar nicht selber die Beine für Geld breit machen, aber eine Industrie befördern, die das aus sich heraus erzwingt, Pornogeschäft ist kein leichtes Brot! Und sind Dildos ökologisch produziert? Ich selber nutze Sextoys nicht, kann es mir anders sehr gut besorgen und habe gar keine Ahnung von dem Zeug.)
 


Nun mal für alle Lesenden zum Selbstverständnis: 
ich finde Sex als Thema spannend, wichtig und die Tätigkeit selbst als Eigenbespaßung oder freie Verabredung zwischen mündigen Menschen ohne bürgerliche, klerikale oder sonstige "äußerlich zu erteilende Fremderlaubnis" sehr schön ;-)
Ist mir deswegen "zuzumuten", mich entgegen anderer eigener Pläne in der Erotikindustrie unterzubringen?
Oder: Habe ich als ausgebildete Naturwissenschaftlerin sowie Mutter eines (damals noch vorpubertären) Jungen einfach nur eine bessere Behandlung verdient und darf nur "in andere Jobformate" reingenötigt werden als ausgerechnet im Erotikbereich?

Das alles zeigt den Geist etlicher Auseinandersetzungen, die für mich das Prädikat "Thema verfehlt" bekommen!


Diese KOPPLUNG mit ZWANG aufgrund der Sanktionsdrohungen inkl. "Kontrolllesen der Bewerbungen" war ja eigentlich das Problem - nicht das "Angebot", wenn es denn nur ein "Angebot" (zur freiwilligen Bewerbung) gewesen wäre.
In so einem Fall hätte ich nämlich nur gelacht, eine versaute Absagebewerbung zum Spaß geschrieben, um meine eigenen "Fetischartikel" (frühere Sanktionsschreiben usw.) satirisch zum Verkauf anzubieten - und dem Arbeitsvermittler sowie seinen Vorgesetzten einen bissig-lustigen Brief dazu, der uns ggf. beide zum Lachen gebracht hätte (?) ;-)
Doch anhand der durch die Situation übermittelten Bedrohungslage: "Wenn du dich nicht bewirbst (und zwar so, wie der Arbeitsvermittler das zensiert und kontrolliert, ob er das für "ernsthaft und zielführend" erachtet(!), sonst streicht er Dir das Geld", sah ich mich außer Stande, dem Arbeitsvermittler im Rahmen seiner Rolle zu verzeihen. Und auch menschlich ist da noch eine Rechnung offen.
Er müsste sich aktiv gegen solches Handeln stellen - ja, gerade bei einer ihm ggf. unverständlichen Verweigerin und "Rebellin", die nicht seine beste Freundin ist, um damit unmissverständlich seinen Respekt vor dem Weiblichen deutlich zu machen.
Für mich konnte ich aber feststellen, dass ich zwar sein Tun scharf verachte, ihn aber nicht hasse. Würde es um seine Grundrechte (nicht um eine Vorteilsposition oder Gekränkte Eitelkeiten und "Ehrbegriffe") gehen, würde ich mich sofort schützend und solidarisch zu ihm stellen wollen!
Ich freue mich, dass ich das durch ihn und andere JobcentermitarbeiterInnen so an mir erleben konnte und in DEM Sinne danke ich für diese "Gelegenheit", das zu erleben!
Also: Im Herzen hege ich keinen Groll gegen ihn wegen dieser Tat - wohl aber hat mich sein unter freundlichstem Lächeln offerierter "Umerziehungskurs" vor nach und beim Sexshopvermitlungs"vorschlag" hoch erschreckt und ich nutzte alle mir damals zugänglichen Wege, um DAGEGEN zu "demonstrieren"!
Ich demonstrierte letztlich aber nicht gegen ihn, sondern gegen seinen "Kurs" mit mir und auch vielen anderen zu verfahren!
Er hätte viele Möglichkeiten gehabt, von sich aus für seinen Fehler gerade zu stehen und mich fortan echt in der Kreativität zu unterstützen, in der ich selber meine HartzIV-Abhängigkeit beenden bzw. "transformieren" wollte - aber vielleicht war der interne Druck auch zu hoch, das nichtmal in Angriff zu nehmen?
Ich hoffe, irgendwann (wenn auch in ferner Zukunft) wird er sich einmal darüber (mit mir und ggf. sogar der Öffentlichkeit gegenüber) äußern.

Effektiv war seine "Tat" auch ein "Wahlgeschenk" und oberflächlicher Eyecatcher für meine Projekte.
Vielleicht ist ein Teil von mir ihm eben genau dafür dankbar - aber den Dank kann er sich nicht mündlich abholen, solange er nicht aus seiner zugewiesenen Rolle heraustritt und sich als Mensch privat bei mir entschuldigt.
Ich würde ihm gern verzeihen, aber ich möchte auch sehen, dass er seine Macht nicht wieder gegen irgendwen so einsetzen und ausnutzen wird, denn nicht jeder kantet einen scharfen Fußball so genussvoll weg wie ich, sondern es gibt Leute, die daran kaputtgehen könnten.
Und es gibt Leute, das hätte auch ich sein können, die bekommen kein Verständnis bei Gericht und alle Welt schaut zu oder bekommt nicht mit, wie sie ihre gesamte bürgerliche Existenz verlieren bis hin zum physischen Tod... mein "Glück" kann nicht der Maßstab für die Erfahrungen oder das "Unglück" anderer Leute sein!

Die STRUKTUR muss (von UNS allen) geändert werden, dass kein Mensch mehr solche Macht über andere ausüben kann bzw. ein System vertritt, das so perfide Macht durchleiten und damit Befehlsampfangende und Befehlsausführungsbetroffene versklaven kann.
Dann wird auch persönlicher Neid der Nachbarn, Frust mit ihrem eigenen Leben Unzufriedener oder halt ein frecher Vorschlag eines "Job-Empfehlers" niemanden die Wohnung oder den Kopf kosten, sondern höchstens Lachen oder auch Naserümpfen herbeiführen...

In dem Sinne herzlichen Gruß an alle - 
natürlich auch an "Herrn M.",

FriGGa Wendt


**
[Anmerkung: typisches, möglicherweise nichtmal böswilliges, aber automatisiertes Vorgehen, was ich schön öfter beobachten konnte: komplett dem widersprechen, was Antragsteller schriftlich verlangt, damit behördliche Unfehlbarkeit und Härte demonstrieren, dann mit anderen Gründen/aufgrund eigener interner Betriebsabläufe oder Befindlichkeiten doch dem Wunsch des Antragstellers indirekt entsprechen, ggf. wird ihm die Entsprechung als Makel oder Schwäche in der eigenen Person oder Position ausgelegt, er kann dann ggf. dankbar dem Schicksal sein, dass es in seinem Ausnahmefall eine "Fügung" gab, er grundsätzlich aber mit seinem Antrag daneben lag.]

12 Kommentare:

  1. FriGGa Wendt:*Der "Erotic-Store Erbeermund" ist nicht nur eine Art "Drogerie" oder "Videothek" mit "Erotikwaren", sondern Teil einer Kette, die Bordelle betreibt. Am Standort, an dem ich mich bewerben sollte, war ein sog. "Erlebniskino" angeschlossen, in welchem "die dort tätigen Damen auf eigene Rechnung Leistungen erbringen". Berichte im Internet und ein Anwohner vor dem Haus bestätigten den Verdacht, dass es sich "um einen Puff" handeln solle, wo "Gangbangpartys" gefeiert würden usw. - kommerzielle Erniedrigung von Menschen als Sexualobjekten - was man vermutlich eher in den Abendstunden wahrnimmt, nicht wenn man nur die Auslagen im Schaufenster des Ladens anschaut.*

    "... kommerzielle Erniedrigung von Menschen ..." - Da war doch was? Ach ja, so funktionieren ja auch die Jobcenter, die man flächendeckend über Deutschland "ausgekotzt" hat, damit die Firmen überall in Deutschland an billige Arbeitskräfte kommen.

    Katja Kipping ('Die Linke'): "Niemand muss sich in einen Sexshop vermitteln lassen, wenn er oder sie nicht will. Das wissen einige Jobcenter offensichtlich nicht. Die Bundesregierung stellt aufgrund meiner Nachfrage nun klar, dass Vermittlungsangebote in Erotikshops nicht mit einer Sanktionsandrohung verbunden werden dürfen."

    Es mag sein, dass viele Jobcentermitarbeiter in Deutschland so schlecht ausgebildet sind, dass sie nicht wissen, dass man Frauen nicht als "Ware" in Sexshops oder Bordelle vermitteln darf. Dass aber das Jobcenter Berlin Pankow das nicht wusste, besonders wenn man bedenkt, dass der verantwortliche Arbeitsvermittler studierter Jurist ist und er sicherlich die Rechtslage besser kennt als die kleinen Jobcentermitarbeiter, die ohnehin schon mit der täglichen 'Schönung der Arbeitslosenquote' total überfordert sind, kann ich mir nicht vorstellen. Ob das Jobcenter Berlin Pankow auch auf die Idee gekommen wäre einer studierten Diplom-Physikerin einen Job in einen Sexshop inklusive angeschlossenem Bordell anzubieten, wenn eben diese Diplom-Physikerin nicht die Idiotien der Jobcenter und speziell des Jobcenters Berlin Pankow auf ihrer Internet-Seite ständig öffentlich macht, ist auch stark anzuzweifeln.

    Dass die Anzeige gegen den Arbeitsvermittler Herr M. inzwischen eingestellt wurde, macht auf erschreckender Weise deutlich, dass wir uns nicht mehr in einem Rechtsstaat befinden, sondern in einem Staat in dem der Bürger keine Rechte mehr hat, wenn er erst einmal in den Sumpf von Hartz IV geraten ist.

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    1. Oha, das ist wohl zuerst nicht ganz unter meine Hirnschale gelangt, was Frau Kipping da geschrieben hatte: "Die Bundesregierung stellt aufgrund meiner Nachfrage nun klar, dass Vermittlungsangebote in Erotikshops nicht mit einer Sanktionsandrohung verbunden werden dürfen."

      Das bedeutet ja, dass die Jobcenter immer noch in solche "Etablissement" vermitteln dürfen um Frauen zu demütigen - wenn jetzt auch ohne Sanktionsandrohung.

      Die Bundesregierung stellt nun also klar, dass Vermittlungsangebote in Erotikshops nicht mit einer Sanktionsandrohung verbunden werden dürfen. Wieso werden solche Vermittlungsangebote überhaupt von den Jobcentern herausgeschickt? Frauen, die, wie Frigga schon sagte 'freiwillig und ohne gezwungen zu werden', mit Erotik (in welcher Form auch immer) Geld verdienen möchten, kennen sicherlich die einschlägigen Seiten im Internet auf die man gehen muss, und benötigen sicherlich keine Hilfe von den Jobcentern, um solche "Jobs" zu bekommen. Wird hier also den Jobcentern weiterhin die Möglichkeit gegeben, 'aufsässige' Hartz IV Frauen mit derartigen Jobangeboten zu schikanieren und zu demütigen?

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    2. Vielleicht hätte Katja Kipping ('Die Linke') bei der Bundesregierung noch einmal nachfragen sollen, weshalb es deutschen Jobcentern immer noch erlaubt ist, arbeitslose Frauen in solche fragwürdigen Jobs (Erotikshops oder sogar in Animierbetriebe im Rotlicht-Milieu mit angeschlossenem Bordell) zu "vermitteln".

      Dass solche "Vermittlungsangebote" jetzt nicht mehr mit einer Sanktionsandrohung verbunden werden dürfen, macht es ja schließlich nicht besser. Oder liegt es vielleicht daran, dass der "Namensgeber" dieser ALG-II-Idiotie diesem Milieu auch nicht ganz abgeneigt war, wie man im SPIEGEL vom 20.12.2007 lesen konnte, und man solche "Vermittlungsangebote" deshalb nicht verbieten möchte?

      VW-Verfahren. - Prozess der Peinlichkeiten. Bordellbesuche, Unterhaltungsdamen, Gespielinnen
      https://www.spiegel.de/wirtschaft/vw-verfahren-prozess-der-peinlichkeiten-a-524741.html

      Katja Kipping - Keine Vermittlung in Sexshops mit Sanktionsandrohung
      https://www.katja-kipping.de/de/article/1256.keine-vermittlung-in-sexshops-mit-sanktionsandrohung.html

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  2. "Auch erhielt ich nach diversen Jobcenter- und BA-internen Beschwerden und Rundmails ein Entschuldigungsschreiben der Regionaldirektion - nicht jedoch eine Entschuldigung des Arbeitsvermittlers oder seiner unmittelbaren Vorgesetzen, nichtmal vom Geschäftsführer des Hauses o.ä., nur eine gewisse Anteilnahme von der Gleichstellungsbeauftragten des Hauses war dazu erkennbar. [...] Die Geschäftsführung hielt starr daran fest, den zuständigen Arbeitsvermittler für mich nicht auszutauschen und dieser lud mich wesentlich öfter ein zu "Meldeterminen" als einer seiner Vorgänger oder später seine Nachfolgerin."

    Die Hartz IV Diktatur wird nicht ewig so weitergehen, irgendwann wird dieser Staat sich an Art. 20 Abs. 1 GG sowie an Art. 1 GG erinnern und man wird die Leute in den Jobcentern fragen, weshalb sie sich gegen das Grundgesetz gestellt haben? Diejenigen "Arbeitsvermittler", die Frauen in Sexshops und Bordelle vermitteln wollten, sollte man am Tag X, wenn die Agenda 2010 mitsamt des Sozialgesetzbuch II im Müll liegt, auch nicht vergessen und ihnen die "Rechnung" für begangenes Unrecht präsentieren. Seit dem 23. Mai 1949 gibt es für Beamte und Angestellte im öffentlichen Dienst nämlich keine Ausrede mehr "nur nach Anweisung gehandelt zu haben", denn grundsätzlich trägt der Beamte die Verantwortung für die Rechtmäßigkeit seiner dienstlichen Handlung.

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  3. "... der Jobcenter-Geschäftsführer höchstpersönlich legte gegen die schon erstinstanzlich genehmigte "aufschiebende Wirkung" der Sanktionen Berufung ein ..."

    "Ein Mensch meint gläubig wie ein Kind, dass alle Menschen Menschen sind" [Eugen Roth, 1895 - 1976, deutscher Lyriker]

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  4. Soeben erfuhr ich über soziale Netzwerke, von diesem Fall in Luxemburg: https://www.nordbayern.de/panorama/auf-anweisung-des-arbeitsamtes-tanzlehrerin-sollte-als-stripperin-und-escort-arbeiten-1.12128304?fbclid=IwAR0mVBzI__04Uc3H3N9WRrvlpbqdNEEHV0SwTHQVq06UcYp3pYlIe4qJUEc
    da wurden mehrere Leute (mindestens zwei, unter anderem eine Tanzlehrerin) aufgefordert, sich unter Androhung von Leistungskürzungen als "Tabledancerin" und "Escort" (!) zu bewerben. Erst als Politker*innen der Luxemburger "Grünen" nachhakten, wurde zugegeben, dass es falsch war und die Arbeitsagentur entschuldigte sich bei den Betroffenen...

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    1. "Behördenskandal im beschaulichen Luxemburg! Eine arbeitssuchende Tanzlehrerin soll vom Arbeitsamt gezwungen worden sein, sich auf eine Stelle als „Stripperin und Escort“ zu bewerben. Das „Tagblatt“ berichtet darüber. Daraufhin machte der Betroffene den Fall auf Facebook öffentlich, was zu einem Shitstorm führte."

      Schau mal einer an. Die deutschen BA/Jobcenter exportieren ihre perversen "Ideen, wie man die Arbeitslosenquote nach unten drückt, jetzt also schon ins benachbarte Ausland. Okay, das ist jetzt in Luxemburg sogar noch eine Nummer schlimmer als das was man im obigen Bericht von Frau Wendt lesen kann, denn als Stripperin und Hure (denn nichts anderes bedeutet ja das Wort "Escort") sollten in Deutschland wohl noch keine arbeitslosen Frauen "vermittelt" werden - oder vielleicht doch? Nun ja, den "Einfallsreichtum" der Mitarbeiter der deutschen Jobcenter kennt man ja seit Jahren.

      "Das Arbeitsamt in Luxemburg hat seine Entscheidung inzwischen revidiert. Nach Angaben des Ministers wurden die Frauen kontaktiert und entschuldigt. Der Antrag auf Benachrichtigung wurde eingestellt, und den Arbeitssuchenden drohen nach Angaben des Politikers keine Konsequenzen."

      Und die Mitarbeiter des Luxemburger "Arbeitsamtes", die sich diese Sauerei ausgedacht hat, müssen natürlich auch keine Konsequenzen befürchten - also genau so wie bei diesem sogenannten "Arbeitsvermittler" vom Jobcenter Berlin Pankow, der ja auch machen durfte, was er wollte.

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  5. "... sich unter Androhung von Leistungskürzungen als "Tabledancerin" und "Escort" (!) zu bewerben." - Das Arbeitsamt in Luxemburg ist ja sogar noch schlimmer als die deutschen Jobcenter. Es wird Zeit, dass man diese sogenannten Arbeitsämter endlich mal dicht macht, denn sonst werden vielleicht demnächst noch solche Texte an arbeitslose Frauen verschickt: *Sie sind weiblich und haben eine Berufsausbildung oder sogar ein Studium absolviert? Und trotzdem sind Sie immer noch arbeitslos? Keine Sorge, denn Ihr Arbeitsamt kümmert sich um Sie. Wie wäre es denn, wenn Sie sich mit einem Doppelbett selbständig machen würden? Die Arbeitszeiten können Sie sogar selbst bestimmen. Und dass das Wort 'Dreilochstute' nichts mit Dreifelderwirtschaft zu tun hat, das werden Sie sicherlich schnell kapieren. Viel Spaß in Ihrem neuen Job.*

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    1. Ja, wenn man es pervers weiterspinnt: Man kann natürlich auch den Organverkauf legalisieren, um umgekehrt eine Organverkaufspflicht daraus für "Bittsteller" abzuleiten. Es gab auch schon ganz dezente und "nett gemeinte" Vorschläge, dass Leute doch "besser reich heiraten sollten", wenn sie auf dem Arbeitsmarkt nicht fündig würden...
      Diese "Haltung" (auch was Sie schreiben zum Prostitutionsgewerbe) mag in mancher Menschen Köpfe kursieren - unabhängig davon, ob sie im JC tätig sind oder nicht. Es gab und gibt immer wieder Haltungen, die letztlich sogar die "Ehe" oder "gute Partie" im Job oder Privatleben dadurch pervertieren, dass "das (materielle) Versorgtsein" so eine Art "Bringschuld" mit "Erfolgs-schwanzvergleich" für die "a priori besitzlosen" sein müsse. Schlimm genug, dass wir diese Form der kollektiven Prostitution ständig (re)inszenieren, aber noch schlimmer, dass wir das als gesellschaftliche NORM und ERWARTUNGSHORIZONT deklarieren. Sprich, nicht die "Nutte" macht einen unanständigen Job, sondern die Person, die sich verweigert oder gar noch aufbegehrt. Dass andere einen meinen "kaufen zu können", ist die Triebkraft von der anderen Seite. Und zwar nicht nur körperlich - im Körperlichen sehen wir nur das Ausmaß der perversion besonders deutlich.

      Satirisch hat damals jemand deinen "Vorschlag" schon überspitzt in seinem Wahlprogramm ausgedrückt über die "amtlich verpflichtende Kinderzeugung" als "Arbeitseinsatz":
      https://ihr-spiegelhalter.de/mir-ist-das-kindeswohl-sehr-viel-wert/

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    2. "Ja, wenn man es pervers weiterspinnt" - Nun ja, was heißt 'pervers weiterspinnen'? Die Perversität liegt doch im Hartz IV System schon seit vielen Jahren vor (auch wenn man Hartz IV demnächst den harmlosen Namen "Bürgergeld" geben will, damit das Drangsalierungssystem etwas demokratischer und sozialer ausschauen soll, bleibt das Hartz IV System doch letztendlich was es ist). Die SEXSHOP-Bewerbungsaufforderung vom Frühjahr 2017 hatte doch auch schon die Grenze überschritten. Dass der dafür verantwortliche Arbeitsvermittler, anscheinend ein arbeitsloser Jurist, der für 30 Silberlinge in einem deutschen Jobcenter solche demütigenden Jobs an Frauen "vermitteln" wollte (oder vielleicht sogar sollte?), so einfach davongekommen ist, zeigt doch wie pervers dieser Hartz-IV-Apparat (BA/Jobcenter) aufgebaut ist.

      Martin

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    3. Hartz IV ist eine "multisystemische Erkrankung" und treibt nicht nur in der ordinären "Verwaltung von Arbeitslosigkeit" seine Blüten, sondern auch hinsichtlich seines Einflusses auf Struktur und Entwicklung des Erwerbsarbeitsmarktes und der Verfügbarkeit von Lebens(arbeits)zeit zur (Mit- und Selbst-)Gestaltung der Umstände, die wir uns als Individuen, Gruppendynamiken und Gesellschaften beständig gestalten. Hartz IV ist ausdruck eines zutiefst einseitigen und sinnentstellenden Arbeitsbegriffes und die Perversion des Wortes "Sozialstaat". Die Formen der Verweigerung von existenziellen Leistungen finden sich aber genauso, teils bedrohlicher, in SGB-XII, wo mensch nicht so einfach doch noch "auf den Strich der Erwerbsarbeit" hinüberflüchten könnte.
      Hartz IV ist in dem Sinne nicht nur Etappen-Ursache, sondern auch Symptom tiefer liegender Ursachen, die bis in das Menschenbild und die Erwartungshaltungen "wie Gesellschaft und der Einzelne darin zu funktionieren hat" hineingehen, die unseren Psychen und Konditionierungen entspringen. Es ist ein guter Nebeneffekt, wenn uns die Stilblüten unseres kollektiven Versagens hier und da deutlich unter die Nase gerieben werden, ohne dass ein Vergewaltigungs- Missbrauchs-Kreislauf fortgesetzt oder neu gestartet wird.
      Die bedrohte Luxemburgerin hat sich zum Glück erwehrt - doch dass sie überhaupt damit bedroht wurde, ist selbstverständlich pervers. Leider kratzen alle, die nur "die Sexarbeitskomponente" an einer Zwangsvermittlung kritisieren, nur an der Oberfläche, solange sie nicht den Eingliederungs- und Erwerbszwang gegen das Individuum generell fallenlassen oder abschaffen helfen, ein(e) jede(r) nach eigenen Fähigkeiten!

      Der AV (der später in der Rechtsabteilung tätig war oder noch ist) in meinem Fall war "von oben" - so las ich in meinen Akten - angewiesen worden, mich damals beständig mit Vermittlungs"vorschlägen" einzudecken. Eine Aufforderung, einen Job im Sexshop zu wählen, fand ich darin nicht! Die Skandalhaftigkeit wurde jedoch anderweitig im JC verharmlost, wo meine Anzeige und Gegenwehr als "Eskalation" gewertet wurde über "ein ganz normales Arbeitsangebot mit Rechtsfolgenbelehrung".

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    4. "... mich damals beständig mit Vermittlungs"vorschlägen" einzudecken. Eine Aufforderung, einen Job im Sexshop zu wählen, fand ich darin nicht!"

      Nein, natürlich stand da nichts von einem Sexshop, denn so blöd sind die BA/Jobcenter nun auch wieder nicht, dass sie so eine perverse Schikane auch noch schriftlich festhalten.

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