Freitag, 8. September 2017

Alles Gute zu unserem Jahrestag - Jobcenter!

Hallo meine lieben Freunde im Jobcenter!

Bis 08.09.2016 war ich eine ganz normale Hartz-IV-aufstockende Freiberuflerin und Aktivistin - wie es hunderte - tausende von uns gibt.



Doch dann kam er - der Moment, an dem ein neuer Lebensabschnitt für mich begann.

Um 8:15 des besagten Tages begegnete ich dem Arbeitsvermittler Herrn L. zum ersten Mal.
Man, war das mit Ihnen allen ein aufregendes Jahr!


Dieser Blog wurde dadurch erst einem größeren Nutzerkreis bekannt.

Es war und ist mir als Ihr Mitmensch eine Ehre, Sie alle kennengelernt zu haben und noch vertieft kennenlernen zu dürfen!

DANKE - wie auch immer Ihre persönlichen Motivationen waren - wie auch immer böse und menshenverachtend das maßgeblich von Ihnen umgesetzte System (Sie meinen doch, die EXEKUTIVE zu sein und damit in der Verantwortung?!)  - es war ne geile Zeit - das letzte Jahr aber auch mein Leben davor.

Ich wünsche mir Frieden mit Ihnen allen, der nicht auf faulen Kompromissen beruht.

Ich wünsche mir eine Zeit, in der wir alle zusammen lachen werden - als Brüder und Schwestern. Ich wünsche mir den Tag, an dem Sie mich weder als krank noch als bestrafungswürdig oder gar kriminell einstufen wegen meiner Gesinnung und meiner Art noch mich sonstwie für defizitär erklären - sondern mich so lieben wie ich bin.
Wo kein Mensch mehr durch den Arbeitsbegriff diskriminiert wird.


Lieber Herr M. - das mag sich genauso illusionär anhören wie IHRE WÜNSCHE, ich möge "wollen wie Sie wollen" - doch ich darf es mir WÜNSCHEN ;-)
Unsere Wünsche sind frei, und so darf ich sie aller Welt mitteilen.

Auch wenn alle Arbeitgeber dieser Welt dies lesen und wissen, dass ich niemals freiwillig intrinsisch motiviert eine Bewerbung abfassen werde, zu der ich mit Sanktionsandrohungen gezwungen werde, darf und werde ich mir wünschen, dass es ALLERORTEN und zwischen den seltsamsten Konstellationen von Menschen Bänder der Herzen, der Solidarität gibt.

Dass Arbeitgeber NICHT "melden" und "anscheißen" - die Auskunft lieber verweigern als jemanden ans Messer strafender schwarzer Pädagogik zu liefern -  ein BÜNDNIS eingehen, im Minimum BewerberInnen, nicht durch ihr Zutun gefährden, in menschenunwürdige Sanktionssituationen zu kommen - und zwar egal, ob sie diese BewerberInnen für ihre eigenen Zwecke "verwenden" können oder nicht. Gern aber auch mehr - sich an ausbeuterischem Treiben und Handeln nicht mehr zu beteiligen.

Ich wünsche mir, dass sich MitarbeiterInnen und Mitarbeiter in Jobcentern finden, die sich mit sich selbst und den vorgeladenen Bürgern solidarisieren - wie Inge Hannemann es tat. Die nicht erziehen wollen, die Mut haben, sich in Ihr Menschsein zu bekennen - auch wenn es schwer wird.
Ich wünsche mir, dass auch das Jobcenter endlich seinen Beiträg leistet, die ungerechtigkeits-verhaltensmatrix.de zu beenden und nicht alles den angegriffenen und klagebereiten, widerständigen Bürgern überlässt.

Ich wünsche mir Menschen, die nicht zu Kriegen gehen, sondern den Krieg, wo er zu Ihnen kommt, transformieren.

Wir alle können jeden Tag entscheiden, das Unrecht, was man uns aufträgt, nicht mehr zu tun - unsere Solidarität miteinander zu erklären.
Dieses Wort nicht missbrauchen lassen für "schuldhafte Gefälligkeiten und Unterwerfung des Individuums unter den hypotheischen Willen einer Masse" - sondern umgekehrt: auf vollem Anerkenntnis des Individuums überhaupt erst Gemeinschaft aufbauen.

Ich wünsche mir Menschen, die Menschenrechte in allem ihrem Tun VOR Geldprofite stellen - die wissen, im Leben anwenden und mit dem Herzen begreifen, dass Gesetze nur als Stützen für Menschen wertvoll sind, wo immer sie zu Korsetten werden, abgelegt werden können.
Ein Korsett ist nicht durch ein anderes zu ersetzen.  Es würde immer zur bürgerlichen Gehorsamstreue und damit zur Banalität des Bösen führen.
Frieden bekommt man nicht, in dem man Soldaten bestraft - sondern indem man aufarbeitet.
Ich freue mich über Menschen, die sich freuen, wenn andere ihnen die Wahrheit sagen. Die ihre eigenen Zwänge und Nöte und Getriebenheiten ausdrücken können anstatt so zu tun, als würden sie ihr Angebot ausschließlich für den Kunden machen (wenn das wahr wäre, würden sie niemals dafür Geld verlangen).
Daher möchte ich LEBEN KÖNNEN ohne etwas dafür zu leisten, damit ich dann verschenken kann, was ich zu verschenken habe. Das ist die Wahrheit. Selbstvermarktung zur Rechtfertigung der eigenen Lebensgrundlage lehne ich ab. Das ist per Definitionem Prostitution für mich.

Ich wünsche mir Menschen, die Freundschaften über alle Grenzen hinweg gründen - die sich in Krisen zusammenfinden, aber sich nicht gegenseitig besitzen oder beherrschen wollen.

Lasst uns einander erkennen und unterstützen:
www.akkumensch.de


Sie alle sind Bereicherungen für mein Leben.
Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit - auch die negative - und verbleibe mit menschlichen Grüßen!

-die Betreiberin dieses Blogs-



1 Kommentar:

  1. FriGGa: "Ich wünsche mir, dass sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Jobcentern finden, die sich mit sich selbst und den vorgeladenen Bürgern solidarisieren - wie Inge Hannemann es tat."

    Der ehemalige CDU-Generalsekretär Dr. Heiner Geißler sagte über Frau Hannemann: „Es ist ein Glücksfall, dass endlich jemand aus dem BA-Bereich die Missstände aufdecke, die seit Existenz der Agenda 2010 dort eingerissen seien“.

    Die Bundesagentur für Arbeit (BA) empfand das aber nicht als Glücksfall und hat Frau Hannemann ja dann auch gezeigt, wie sie mit Kritikern des Hartz IV Systems umgeht. Heute sitzen keine Hannemanns mehr in den Jobcentern, sondern nur noch skrupellose Menschen wie dieser Herr. M., die keinerlei moralisches Empfinden mehr besitzen.

    M.S.

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